Newsletter 6. Juli 2023  |  im Browser öffnen
Rudi Stephans Oper „Die ersten Menschen“ in Frankfurt
FSK ab 16 Jahre – Die Ersten und die Letzten

In der Oper „Die ersten Menschen“ ist die Geschichte vom Ursprung der Menschheit umgeschrieben worden. Eva, Adam, Kain und Abel sind nicht die ersten, sondern die letzten Menschen. Verzweifelt suchen sie nach erfüllter Sexualität und dem Sinn des Lebens. Und zwar in einer Weise, die das Werk auf dem Verbots-Index mindestens in Utah, USA, landen lassen dürfte. Das vermutet Andrea Richter nach der Premiere in Frankfurt. Hier wird der Besuch ab 16 Jahren empfohlen, ebenfalls eine Premiere. Bei seiner Dernière als Generalmusikdirektor des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters bewies Sebastian Weigle, dass sein Dirigat nicht auf irgendeinen Index gehört.


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Leichtigkeit und formale Strenge
Hagemeister und die Gegenwart

Das Ende der Malerei und ihre Wiederbelebung ist ein Thema, das unerbittlich die Geschichte der Malerei durchzieht. Dennoch ist das Gleiche nicht dasselbe. Wie in allen Künsten können sich selbst Replika nicht der Beeinträchtigung durch die jeweilige Zeitgenossenschaft entziehen. Das allein schon macht die Wiederbelebung interessant: Immer assistiert die Gegenwart der künstlerischen Arbeit. Die Ausstellung „Karl Hagemeister und die Malerei heute“ im Berliner Bröhan Museum zeigt farbverliebt und satt, wie Kunstwerke über ein Jahrhundert hinweg miteinander kommunizieren. Marius Hulpe berichtet.


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Trauerrede für Volker Klotz
Ästhetik, Eleganz, auch Witz

Unter den Literaturwissenschaftlern gehörte Volker Klotz zu denjenigen Autoren, die schreiben konnten. Und aus seinen Büchern, seinen Texten springen den Lesenden das profunde Wissen, die uneingeschränkte Neugier und die Lust an der Sprache entgegen. Thomas Rothschild hat dem Kollegen, der Ende Mai gestorben ist, eine Trauerrede geschrieben, die die eigensinnige Persönlichkeit des literarischen Aufklärers aufscheinen lässt.


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Dichtung, Musik und nationaler Mythos
Mazeppa

„Ein Liebesverständnis, das er in seiner Jugend mit der Gemahlin eines polnischen Edelmanns gehabt hatte, war entdeckt worden“, schrieb Voltaire in der „Geschichte Karls XII.“ über Mazeppa: „Der Gatte ließ ihn nackt auf ein wildes Pferd binden und dieses dann in die Freiheit jagen. Das Pferd, aus der Ukraine stammend, sprengte dahin zurück, und auf dessen Rücken Mazeppa, von Hunger und Ermüdung halb tot“. Matthias Buth schreibt über den mythischen Kosakenführer, den der Zar zum Fürsten der Ukraine ernannte, in Dichtung und Musik.


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„Die Unberührbare“ von Oskar Roehler
Prinzessin unter Riesenzwergen

Seit kurzem trägt ein Platz an der Bockenheimer Warte in Frankfurt den Namen Hannelore Elsners. Die Schauspielerin, die 30 Jahre lang in Frankfurt lebte, verkörperte einst auf der Leinwand die Schriftstellerin Gisela Elsner. Neun Romane hat Gisela Elsner geschrieben, zwei Erzählungsbände, Hörspiele und ein Opernlibretto. Der Erfolg ihres Erstlings „Die Riesenzwerge“ aus dem Jahr 1964 warf aber seine Schatten auf alles, was sie danach veröffentlichte. Mit einem Sprung aus dem Fenster beendete sie 1992 ihr Leben. Ihr Sohn Oskar Roehler brachte im Jahr 2000 den Film „Die Unberührbare“ heraus, von dem Marli Feldvoß berichtet.


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